Ein Kimono für jeden Anlass
ein Bericht aus der Rheinischen Post

Ein Kimono ist nicht einfach ein japanisches Kleidungsstück. Mitnichten.
Er kann mollig warm, luftig, sportlich, leger, festlich für offizielle Anlässe, pompös für die Hochzeit sein.
"Eben genau wie europäische Kleidung", erklärt Rie Yamazaki. "Ist das nicht eng ?" und "Wie kann man darin laufen ?" Einfach ausprobieren, raten die Frauen des Japanischen Clubs Düsseldorf.

Antwort auf solche Fragen gab's nämlich beim "Nachmittag mit japanischer Kultur" vom Gesprächskreis für liberale Frauen "Lib'elle" in der Rheinterrasse. "Wir sind kein Verein, zu unseren Veranstaltungen kann kommen, wer interessiert ist" berichtete Geschäftsführerin Suzanne Oetker. Zwar sollen die Gesprächskreise zu unterschiedlichen Themen vor allem Frauen informieren, doch auch Herren kommen zu Wort.

Apropos Kimono: Wie die Vorstandsfrau schlüpften zahlreiche "Libellen" in das aufwendige Gewand. Zunächst wird der Stoff übergeworfen, mit Bändern festgezurrt und zu guter Letzt wird der Obi, ein aufwendig gewebter, breiter Gürtel, um die Hüfte geschlungen. Trotz vieler Variationen der Stoffe je nach Anlass, das Regelwerk ist festgelegt. So ist es auch in weiteren Bereichen japanischer Kultur wie die komplizierte Falttechnik Origami, die Blumensteckkunst Ikebana oder die Kunst der Kalligraphie Shodo.

Besonders beeindruckt waren die Teilnehmerinnen von der Teezeremonie. Bei der abschließenden Diskussion mit Botschafter Masato Akazawa und Norio Okada, Präsident des Japanischen Clubs und Geschäftsführer bei Mitsubishi, mussten die beiden japanischen Herren Fragen zur Zeremonie jedoch an die Frauen weitergeben.

"Wird Düsseldorf Nippon am Rhein bleiben ?" wollte eine "Lib'elle" wissen. Natürlich müssten steuerliche Vorteile und ähnliche Wirtschaftsfaktoren abgewägt werden, die Infrastruktur für japanische Familien sei in Düsseldorf jedoch sehr gut, so die Amtwort der beiden Männer. Übrigens : Kimono Anprobe hin oder her- nach japanischer Regel drei Schritte hinter dem Mann zu laufen, davon ließen sich die "Libellen" trotz der Faszination für die Kultur nicht überzeugen.